Unser täglich Brot… auch mal vom Vortag

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Derjenige, der bei uns am Wochenende morgens zum Bäcker geht, muss sich viel merken.

Denn jeder von uns Fünfen hat andere Brötchenvorlieben und variiert diese dazu gern von Woche zu Woche. Wenn es dann mal das Gewünschte nicht mehr gab, dann kann das schon mal für leichte Verstimmung sorgen. Wenn etwas fehlt, fällt das sofort auf, aber dafür ist mir bisher kaum so richtig bewusst geworden, dass man oft noch bis kurz vor Ladenschluss aus einem ziemlich guten Angebot von Broten auswählen kann. Ich freue mich zwar, wenn ich noch rechtzeitig ein frisches Brot kaufen kann, aber eigentlich habe ich mich bisher nicht wirklich gefragt, was 10 Minuten nach Ladenschluss aus diesen Broten in der Bäckerei wird. Vielleicht habe ich mir eingebildet, die kommen z.B. in die TAFEL-Geschäfte für Bedürftige. Doch das passiert leider nur in den seltensten Fällen.

Die meisten Brote landen schlicht und ergreifend im Müll. Brötchen, Brezeln, Kuchen etc. ebenso. So ist auch nachvollziehbar, dass wir Deutschen, berühmt als beste Brotbäcker und -esser der Welt, Jahr für Jahr 500.000 Tonnen Brot wegwerfen.

Ist das nicht schrecklich?! Dabei steht Brot ja symbolisch für Nahrung schlechthin. Und wenn wir schon damit so umgehen…

In einigen Bäckereien wird sogar Brot mit altem Brot als Brennstoff gebacken. Auch in ein Bundesemissionsschutzgesetz wurde Brot unter „andere Brennstoffe“ schon mit aufgenommen. Bestenfalls erreichen diese Bäckereien eine CO2-neutrale Backstube. Ich weiß nicht, ob ich mich darüber freuen oder weinen sollte…

Doch was können wir selbst dagegen tun? Eher wenig, oder? Wir achten natürlich darauf, dass wir kein so wenig wie möglich Brot selbst wegwerfen. Und wir meiden Discount-Bäcker. Soweit möglich kaufen wir bei einer kleinen Bäckerei in der Innenstadt ein, die ohne Filialbetrieb arbeitet und direkt im Stammhaus backt. Aber Bäcker, die so arbeiten, gibt es wirklich nur noch sehr wenige.

Erst heute war ich wieder dort, und habe einen Korb mit Preis reduzierten Broten vom Vortag gesehen. Manchmal nehme ich eines dieser Brote mit, wenngleich ich mich dann frage, ob wohl alle Brote von heute einen Käufer finden?

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Nachtrag: Zufällig passt der heutige Losungstext ganz gut zu meinem Brot-Post. Schön!

 

Ein Kommentar

  1. Ach, du sprichst mir aus der Seele. Erst vor kurzem sprach mich früh eine Frau auf dem Weg zum Kindergarten zu diesem Problem an. Sie bediene sich wohl schon seit Monaten an den Containern eines nahegelegenen Supermarkts… Wenn ich darüber nachdenke, erklärt sich dann auch, wo die riesigen Paletten mit Weihnachtsgebäck oder Osterkram von heute auf morgen hinverschwunden sind. Traurig aber wahr – die landen auf dem Müll.
    Die Frau hatte wohl auch mit der Tafel gesprochen, aber die hätten selbst nicht genug Lagerfläche, um jedes Brötchen zu retten. Es gibt eine Aktion names foodsharing, die da schon ganz großartige Arbeit leistet.

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