Hoch hinaus

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Ich bin eine Mädchenmama.

Und ich bin es gern! Vielleicht habe ich mir das unbewusst immer gewünscht: Töchter! Ich könnte jetzt ein Hohelied auf selbige anstimmen, aber ich weiß natürlich auch gar nicht, wie es mit Söhnen wäre.

Wir haben in unserem Spielzeug-Repertoire sicher viele Mädchensachen, und leider nur recht wenige Autos, wie ein kleiner Nachbarsjunge letztens bemerkte. Aber forciert haben wir das sicher nicht. Es hat sich einfach so ergeben… Wir fördern und unterstützen, was die Kinder jeweils gerade interessiert. Alle drei haben von Anfang an gern mit Puppen gespielt oder sich in Rollenspielen ausgelebt. Obwohl es aber auch Lego, Bausteine, Autos und Eisenbahn gibt.

Bei der Erziehung unserer Kinder denken wir nicht über Rollenklischees nach. Vielmehr folgen wir dem Stil des bekannten Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzis: „Erziehung ist Vorbild und Liebe – sonst nichts“. Für mich trifft es das genau. Damit vermittle ich sowohl Tagesabläufe, Tätigkeiten, Werte, Rollenbilder, Traditionen, Umgangsformen usw. Und es ist auch erlaubt, dass Eltern Fehler machen. Wenn die Kinder ein Glas umstoßen, wird es genauso bedauert und beseitigt, wie wenn es uns Erwachsenen passiert. Jeder darf sich ärgern, kann sich mal zurückziehen oder soll weinen, wenn ihm danach ist. Das alles ist menschlich. Ja, und Liebe natürlich… Alles, was wir tun, sollte von Liebe getragen sein. Emotionalität und Geborgenheit machen gegenseitige Rücksicht, Anteilnahme und harmonisches Zusammenleben erst möglich. Das kann man nicht lernen, sondern nur erfahren und erleben.

Natürlich möchten wir, wie alle Eltern, dass unsere Kinder zu liebenswürdigen, starken, selbstbewussten und offenen Menschen werden. Dass sie ihren Platz in der Welt finden, ohne den Draht nach Hause zu verlieren. Wer weiß? Wir geben unser bestes jeden Tag aufs Neue und hoffen, dass es gelingt. Wir bestärken sie (meistens) 😉 in ihrem Tun, und lassen sie vieles schon mitbestimmen. Gemeinsam wägen wir Alternativen ab, sofern es Dinge sind, die Kinder schon mit entscheiden können. Wenn nicht, dann gibt es auch klare Ansagen unsererseits. Wir versuchen fair und konsequent zu sein. Oft gelingt es, oft auch nicht. Es menschelt halt überall.

Etwas, dass bei mir selbst einen viel zu großen Stellenwert im Leben einnimmt, ist Angst. Die möchte ich für meine Kinder so gering wie möglich halten. Sie sollen wachsam, aber nicht verschüchtert sein. Sie sollen sorgsam, aber nicht sorgenvoll sein. Sie sollen aufpassen, aber dabei das Leben nicht verpassen. Der Wiesenpapa ist dabei ein sehr gutes Vorbild, was auch mir selbst oft sehr gut tut.

Deshalb macht es mich glücklich, wenn meine Mädels mutig hoch hinaus wollen, und ich rufe ihnen voller Freude zu: Weiter so!!

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2 Kommentare

  1. Einen ähnlich gelagerten Artikel fand ich kürzlich in der Zeitung. Zu oft hat Erziehung nur ein Ziel: Aus Kindern sollen schnell Erwachsene werden. Dabei kommt der Ernst des Lebens sowieso früh genug. Darum ist es so wichtig, den Kleinen ihre Welt, den Knigge im Schraank und sich selbst auch mal mitreißen zu lassen. Denn „wenn man seine Kindheit bei sich hat, wird man nie älter“ (Goethe). Wenn man versucht, die Welt mit Kinderaugen zu sehen – und das ist für Erwachsene oft schwerer, als einen hartnäckigen Computervirus loszuwerden -, gibt es nur wenige Gründe für Wut und Verzweiflung.

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