Logbuch Wangerooge – Tag 14

| Keine Kommentare

Er weinte herzzerreißend, als er sah, wie die Flut UNSERE Sandburg zerstörte, und es tat mir selber in der Seele weh…

Diese Lektion alles Vergänglichen musste der kleine Schwalbensohn heute erfahren. Und wie oft geht es uns selbst so, dass wir an etwas festhalten wollen, was schön war oder uns viel Mühe gekostet hat, dennoch aber nur für den Moment ist oder den Lauf der Dinge nimmt… ?

So ergeht es mir auch gerade mit den Tagen hier. Am Anfang scheint es eine unendlich lange Zeit zu sein und irgendwann läuft die Uhr schneller und die Tage verrinnen im Handumdrehen. Ich möchte die Zeit anhalten, unser Hiersein festhalten und kann es doch nicht.

Der Kurarzt hat es heute bei meinem Zwischengespräch so schön formuliert, dass es genau das Faust‘sche Dilemma ist, alles halten zu wollen und zum „Augenblick zu sagen, verweile doch, du bist so schön…“ Aber unser Leben ist eine Folge von Augenblicken und eine n Augenblick anhalten, hieße, das Leben anzuhalten. So wie die Gezeiten am Meer oder die Insel selbst, geformt vom Wasser, ist es nur das, was es ist, weil es sich wandelt. Abtragen, Anlagern, Wachsen und Vergehen… das ist Leben… ok, vielleicht ein bisschen zu philosophisch, aber man kommt ins Nachdenken hier oben und ist das auch nicht ein gutes Zeichen?!

Jedenfalls war unser gemeinsamer Nachmittag am Strand wunderschön! Wir bauten, plantschten, matschten, tanzten und hatten den breiten Ebbe-Strand fast alleine für uns, inklusive der herrlichen Sonne!

Wir waren mal wieder die letzten Kurgäste am Strand und diesmal reichte es nicht mehr zum Entsanden vor dem Abendessen, sondern wir gingen geradewegs vom Strand dorthin. Schließlich wollten wir nach dem Essen nochmals nach der Burg schauen und deshalb nochmal zurück zum Strand.

Da jedoch war das Wasser schon wieder deutlich gestiegen und knabberte an den Sandwänden. Außerdem zog wieder Seenebel auf. Wir mussten Burg und Strand zurücklassen und das sorgt e für reichlich Tränen.

Ansonsten war der Tag aber richtig schön. Die Kinder gingen heute morgen fröhlich in ihre Gruppen und hatten wieder ein tolles Programm vor sich. Bei den „Strandpiraten“ wurden heute Kekse gebacken und die „Feuerquallen“ machten draußen Spiele. Das Schmetterlingsmädchen und das Kleeblättchen hatten ab heute auch Schulbetreuung für eine Stunde und mussten sich mit ihren von zu Hause mitgebrachten Aufgaben beschäftigen.

Ich hatte heute Vormittag Nordic Walking, zuerst am Strand entlang und später auf einem herrlichen Weg durch die Dünen. Als unsere Trainerin zur Umkehr rief, entschieden ich und zwei andere aus unserer Gruppe auf eigene Faust noch weiter zu laufen , da wir alle keinen Anschlusstermin hatten. Während die anderen zurückgingen, liefen wir fast noch bis zur Ostspitze! Unterwegs konnte man von einer Aussichtsplattform die beiden Seiten der Insel überblicken, auf der offenen Seite das Meer und auf der zum Festland liegenden Seite das Watt, beide gerade bei Flut. Beim Rückweg musste ich mich am Schluss noch richtig beeilen, um pünktlich im 11.30 Uhr die Kinder aus der Betreuung abzuholen. Aber es war super und fast 6 km!!!

Unterwegs auf dem Seelen-Pfad
Blick von der Jever-Plattform

Sonnenaufgang: 04.59 Uhr

Sonnenuntergang: 21.54 Uhr

Ebbe: 04.39 und 17.07 Uhr

Flut: 11.02 und 23.20 Uhr

Schrittanzahl: 18.837 👏🏻

Besonderes: Erster Kur-Schultag für die Mädels und für mich nach einem aktiven Tag noch ZenBo (war mir völlig unbekannt) am Abend

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.