Wieder geht so ein herrlicher Tag hier auf Wangerooge zu Ende, und ich weiß überhaupt nicht, wo anfangen und wo aufhören zu erzählen. Manchmal schaffen wir es kaum für ein längeres Telefonat mit zuhause, weil wir fast nicht in unserem Appartement sind außer zum schlafen…
Während zuhause ein relativ normaler Alltag mit Präsenz-Unterricht und allem drum und dran wieder begonnen hat, leben wir hier völlig Nachrichtenfrei und Coronafern vor uns hin und bekommen nix mit… herrlich!
Heute Vormittag fiel bei mir aufgrund von Erkrankung einer Therapeutin mein einziger Programm-Punkt des Tages aus und ich beschloss am Strand Richtung Ort zu laufen und dort unsere Fahrräder-Miete bis nunmehr Sonntag zu verlängern. Eigentlich hätten wir sie morgen bereits abgeben müssen, aber da wir das zeitlich morgen überhaupt nicht unterkriegen würden, hätten wir es eigentlich schon heute tun müssen und das war uns dann eindeutig zu früh… außerdem wäre es schön, am Wochenende nochmal ein bisschen fahren zu können. Unterwegs war es so herrlich, dass ich noch ziemlich viele Fotos machte. Das Meer lag heute wieder spiegelglatt und glänzend wie Silber, und der Horizont verschmolz mit dem Himmel. Deshalb wirkte es so, als würden die Schiffe fliegen… leider kam das auf den Fotos nicht so richtig gut raus, sodass Ihr Euch das einfach selbst vorstellen müsst.
Nachdem ich die Kinder abgeholt hatte, spielten wir bis zum Mittagessen im Zimmer bzw. erledigten die Mädels ein paar Aufgaben für die Schule. da es hier an 4 Tagen in der Woche nur eine Stunde Hausaufgaben-Betreuung gibt, schaffen sie in dieser Zeit das mitgebrachte Arbeitsmaterial nicht ganz und setzen sich zwischendurch mal noch ran, aber so richtig viel wird ehrlich gesagt nicht. Daher war es gut, dass zwei Wochen unserer Kur sowieso Pfingstferien waren.
Nach dem Mittagessen war ich mit einer anderen Mama zum Nordic Walking verabredet. Diesmal sollte es nochmal Richtung Osten gehen, vielleicht würden wir heute die Umrundung der Ostspitze schaffen?! Wir liefen durch die in der Sonne herrlich nach Heiderosen duftenden Dünen bis der Weg an den Strand der zum Festland gerichteten Seite führte. Dort war gerade ablaufendes Wasser. Irgendwann sahen wir die morschen Pfähle des Alten Ost-Anlegers aus dem Wasser ragen und ein Krabben-Kutter tuckerte, begleitet von einem Schwarm Möwen vorüber.
Kurz darauf waren wir an der östlichsten Spitze von Wangerooge angekommen. Sand, Sand und nochmals Sand gab es hier, denn diese Seite ist der anlandende Bereich der Insel. Abtragung im Westen, Anlandung im Osten, im Prinzip wandert die Insel seit ihrer Entstehung immer weiter ostwärts. Massiver Küstenschutz im Westen, mit Beton-Bewährungen sollen diesen eigentlich natürlichen Vorgang aufhalten.
Wir traten den Rückweg an und wussten noch nicht, dass dieser aufgrund des sich zurückziehenden Wasser sehr weichen Sandes recht anstrengend werden würde. Teilweise sanken wir bis zu den Knöcheln ein, manchmal mussten wir sogar durch noch gefüllte Priele hindurchlaufen. Die Sonne brannte jetzt ziemlich und inzwischen hatten wir auch Durst bekommen… Dennoch machte das Laufen großen Spaß in dieser riesigen sandigen Einöde!
Irgendwann wechselten wir wieder vom Strand auf den Dünenweg und waren nach rund 2 Stunden und etwa 9 km wieder in der Villa angekommen. Es war einfach großartig, dass ich dieses tolle Strecke noch realisieren konnte und dann noch so spontan eine sehr angenehme Laufbegleitung gefunden hatte!
Ich holte direkt meine Badesachen und ging zur Abkühlung eine Runde ins Meer. Dann legte ich mich an den Strand und las ein paar Seiten in meinem Buch. Die Kids konnte ich heute nicht früher abholen, denn die waren mit ihren jeweiligen Gruppen auf Insel-Schnitzeljagd unterwegs und kamen erst an, als ich schon eine Weile am Kinderhaus wartete. Aus dem Ort hatte ich heute etwas sehr schokoladiges für den Nachmittag mitgebracht, was wir uns alle genüsslich schmecken ließen.
Danach ging’s für uns alle an den Strand und wieder rein ins Wasser!!! Heute richtig lange und ausgiebig, denn es war einfach zu schön.
Zum Abendessen zogen wir uns kurz um, aber das Duschen verschoben wir auf den späteren Abend. Schließlich wollten wir nicht zu spät kommen, damit wir einen der begehrten Tische auf der Terrasse bekamen.
Wer jetzt denkt, für heute reicht es eigentlich, der irrt. Die Kinder waren der Ansicht (auch die der befreundeten Familie), für ein Eis lohnt sich noch eine kleine Radtour in den Ort. Gesagt, getan, aber dann ist wirklich Schluss für heute!!!
Sonnenaufgang: 04.58 Uhr
Sonnenuntergang: 21.57 Uhr
Ebbe: 06.54 und 19.17 Uhr
Flut: 00.46 Uhr und 13.05 Uhr
Schrittanzahl: 25.653 (Applaus!!!)
Besonderes: Fliegende Schiffe, endloser Sand und Sonne satt!
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