Hohneujahr

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… ist heute. Was  für ein schöner, alter, wenn auch nur regional bekannter Begriff für den 6. Januar.

Das neue Jahr, das heute mit der Ankunft der 3 Weisen aus dem Morgenland seinen ersten Höhepunkt erreicht, galt vermutlich in früheren Zeiten vor diversen Kalenderumstellungen sogar selbst als Neujahrstag.

Wie auch immer, für uns bedeutete er heute vor allem nochmal einen freien Tag, bevor uns morgen der normale Alltag wieder begrüßt.

Seit einigen Jahren besuchen uns die Sternsinger in diesen Tagen. Eine Gruppe Kinder der katholischen Gemeinde zieht von Haus zu Haus, singt und trägt in den Häusern ein kleines Programm vor und sammelt dann eine Spende für das jeweilige Hilfsprojekt. Beim Gehen hinterlassen sie immer noch ihren Segen an unserer Haustür. Weil wir dieses Jahr nicht genau wussten, wann und ob die Sternsinger überhaupt zu uns kommen würden, überraschten sie uns gestern, ähm total etwas ungünstig. Unser Esstisch war gerade mit Decken verhangen zur Höhle umfunktioniert, halbfertige Spiele und Puzzles lagen überall herum, und der Wiesenpapa und ich hatten uns gerade in die Bedienungsanleitung und den Zusammenbau unserer neuen Küchenmaschine vertieft. Es sah also nicht gerade einladend aus, als bei uns die Sternsinger ankamen, aber was soll’s… hier tobt halt immer das Leben.

Heute haben wir erstmal zusammen ganz gemütlich den Vormittag vertrödelt. Danach haben wir unseren Tannenbaum zuerst von den verbliebenen Schokokringeln befreit und anschließend auch von allem anderen Schmuck. Ein bißchen Wehmut ist bei dieser Trennung bei mir immer dabei, vor allem weil unser Kleeblättchen dieses Weihnachten ganz oft voller Hingabe „Ohhh Bambaum, ohhh Bambaum“ gesungen hat.

Doch das sollte es dieses Jahr nicht gewesen sein… für unseren „Bambaum“. Wir hatten gelesen, dass heute in der Nähe ein großes Winterfeuer veranstaltet würde, in das man seinen mitgebrachten Weihnachtsbaum werfen und in Funken und Flammen verbrennen sehen könnte. Irgendwie eine schöne Vorstellung fanden wir, ihn nicht nur schnöde an den Straßenrand zu legen und der Müllabfuhr zu überlassen. So würde er noch ein kurzes Mal zu voller Aufmerksamkeit gelangen und mit einem kleinen Nadel-Harz-Feuerwerk verglühen. Doch hatten wir dabei die Rechnung ohne unsere Kinder gemacht…

Das Gänseblümchen weinte auf der ganzen Fahrt dahin um den schönen, armen, um unseren Tannenbaum, der einfach nicht den Flammen überlassen werden sollte. Was immer auch mit ihm geschehen mochte, wenn er vom Müllauto geholt wurde. Sie wollte zuerst gar nicht aus dem Auto steigen, und ließ sich dann immerhin mit viel Mühe und gutem Zureden dazu bewegen. Das Kleeblättchen heulte zwar nicht auf der Fahrt, aber dann dort vor Ort die meiste Zeit auf meinem Arm, weil sie Angst vor dem Feuer hatte. Nur unser mutiges Schmetterlingsmädchen fand die ganze Veranstaltung aufregend und gut. Immerhin versöhnte alle ein selbst gegrilltes Stockbrot etwas…

Nun ja, wir haben es bisher den Kindern noch verschwiegen, aber wir fanden das Ganze trotzdem so toll, dass wir womöglich auch nächstes Jahr wieder hingehen wollen…

 

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