Bergen. Der letzte Stopp unserer Reise ist für heute geplant.
Unsere „Otto“ durchfuhr gegen 9:00 Uhr die große Hängebrücke Askøybrua und erreichte kurz darauf den weiten Hafen von Bergen. Hier reihte sie sich in eine ganze Armada von Kreuzfahrtschiffen ein, die ebenfalls heute in Bergen Station machten. Eines war größer als das andere und mehrere Tausend Touristen aller möglichen Nationalitäten wurden auf einmal in die Stadt gespült.
Wir spazierten fröhlich drauflos und kamen am Bergenhus, der Festung, vorbei, schlenderten an der Bryggen entlang umrundeten den Vågen, überquerten einen Fischmarkt und kamen schließlich zum Smålungeten, quasi der „Bergener Innenalster“. Dann liefen wir zur Fløybahn, der berühmten Standseilbahn zum Aussichtspunkt Fløyen hinauf. Unsere Tickets bekamen wir direkt vor Ort von unserem Crew-Team ausgehändigt, sodass wir die erste Schlange schon mal umgehen konnten. An der Reihe, um mitzufahren jedoch standen wir eine Weile an, bekamen dann jedoch die besten Plätze, weil genau vor uns der vorhergehende Wagen voll war, und wir demzufolge die ersten für die nächste Fahrt waren.
Oben bot sich uns ein atemberaubender Ausblick über diese wunderschöne Stadt, die sich über mehrere Halbinseln, Buchten und Hügel erstreckt. Von oben wirkten die riesigen Kreuzfahrtschiffe wie Spielzeug-Boote und die vielen bunten Häuser wie ein Miniaturland.
Wir fuhren wieder nach unten und nun wollten wir uns das ehemalige deutsche Hanseviertel Tyske Bryggen noch etwas intensiver anschauen und ein wenig durch die zahlreichen Geschäfte bummeln.
Auch ein Cappuccino mit typischer Zimtschnecke bzw. Apfelmuffin direkt an der Uferpromenade unter den wachsamen aber dennoch zurückhaltenden Möwen, war noch drin, bevor wir schon wieder den Rückweg zum Schiff antreten mussten. Dieser führte uns noch einmal quer durch die Festungsanlage, der ein wie ein schöner Park wirkt und wo wir auch noch die Statue des ehemaligen Königs Haakon VII. besuchten.
Zum letzten Mal betraten wir unser Schiff nach einem Ausflug und setzten uns direkt an Deck, wo wir bei herrlichstem Sonnenschein aus dem Hafen der eigentlich regenreichsten Stadt Norwegens unter geräuschvollem Tuten ausliefen. Auch der himmelblaue Farewell-Cocktail, den die Crew an Deck 8 allen Gästen servierte, konnte uns den aufkommenden Abschiedsschmerz nicht ganz vergessen lassen. Dennoch herrschte an Bord eine allseits fröhliche Stimmung, und Peter lud zu einem kleinen Kurs über norwegische Volkstänze ein, sodass sich das Sonnendeck rasch in eine kleine Tanzfläche verwandelte.
Den restlichen Nachmittag genossen wir an Deck in der Sonne sitzend und genossen die wunderschönen Aussicht auf Küste und Meer.
Für das Abendessen war heute ein großes Meeresfrüchte-Buffet angekündigt. Ehrlich gesagt, war ich da eher skeptisch, doch ich wurde eines besseren belehrt. Es gab eine riesige Auswahl an leckerstem Sushi, wunderbar gedünsteten Fisch, außerdem viele leckere Salate und natürlich alle Arten von Schalentieren. Obwohl letzteres nicht mein Fall ist, probierte ich trotzdem von den Miesmuscheln und vom Krabbenfleisch. (Jakobsmuschel jedoch muss ich nicht nochmal haben.) Ganz ausgezeichnet war auch der völlig Meeresgetier-freie Nachtisch.
Noch immer war es herrlich draußen, sodass ich anschließend bis zum – nun schon wieder deutlich früheren Sonnenuntergang – an Deck blieb. Danach war uns etwas kalt geworden und wir beschlossen, uns im Whirlpool wieder aufzuwärmen. Das Deck war inzwischen komplett leer, aber der Himmel noch immer in spektakuläre Farben getaucht.
Mit einer Tasse heißer Schokolade und einer längeren Runde mit der Puzzle-Gruppe endete dieser Tag schon wieder ziemlich spät.