Diario Italiano 5.

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Auch wenn wir inzwischen wieder zurück zuhause sind, die Arbeit ruft, die Koffer ausgepackt und die Wäsche gewaschen ist, darf es noch ein letzter Eintrag in unserem Urlaubstagebuch sein…

Zuerst hatten wir große Pläne für die Tage am Gardasee: Venedig, Verona, Malcesine, Sirmione, eventuell sogar Bergamo… alles lag verlockend nah, aber dann kam uns der Wunsch nach Ausschlafen, Entspannen, Trödeln und Ruhe dazwischen, was letztlich wohl auch die bessere Entscheidung war. Denn immerhin hatten wir in der Toskana bereits ein reichliches Besichtigungsprogramm absolviert, und bei einigen von uns war der Bedarf an „alten Städten“ fürs erste gestillt. 😉

Bei uns sechsen hat jeder andere Bedürfnisse, Erwartungen und Wünsche an den Urlaub, sodass es immer auch ein Kompromiss bzw. Konsens ist, was wir mit unserer gemeinsamen Zeit unternehmen.

Also fuhren wir mit dem Auto ein Stück die spektakuläre Küstenstraße Richtung Norden und machten einen Stopp im Städtchen Salò. Wirklich malerisch schön war es hier, mit einer hübschen Uferpromenade, an der sich auf der einen Seite einladende Cafés und Restaurants reihten und auf der anderen kleine befestigte Boote im Wasser dümpelten. Nach einem ausgiebigen Stadtrundgang und einem Eis fuhren wir weiter nach Gargnano. Hier wollten wir dem Tipp einer lieben Freundin folgen und eine sogenannte Limonaia, einen typischen Zitronengarten besichtigen. Dieser lag ganz steil an einem terrassierten Hang, der mit hohen Mauern befestigt war. Die Zitronenbäume wuchsen auf den verschiedenen Terrassen und wurden über ein altes Bewässerungssystem mit Frischwasser aus den darüber liegenden Bergen versorgt. Im Winter können die Terrassenfelder mit Holzläden verschlossen werden, sodass richtige kleine Gewächshäuser entstehen. Wir schlenderten durch die Anlage und durften am Schluss leckeren Zitronensaft und köstlichen Limocello aus gelben bzw. grünen Zitronen verkosten.




Ein kleiner Badestopp und ein Abendessen in der ganz nah an unserem Appartement liegenden Pizzeria machten diesen Urlaubstag komplett und perfekt!

Und dann kam der Highlight-Tag!

Nach einem gemütlichen Frühstück und einer morgendlichen Poolrunde machten wir uns auf nach Desenzano.



Am dortigen Hafen hatte der Wiesenmann für uns ein kleines Motorboot gemietet, welches man führerscheinfrei fahren darf. Nach ein paar organisatorischen Absprachen und einer kurzen Einweisung ging’s auch schon direkt los und wir stachen in See. (Sagt man das eigentlich auch bei Seen so?)


Die Mädels waren sofort begeistert und genossen den Ausblick vom Sonnendeck und es auch der Wiesenmann fühlte sich von Anfang an in seiner neuen Rolle als Kapitän wohl. Der Schwalbensohn war anfangs noch etwas skeptisch, und mir war nicht ganz geheuer, dass unsere Tankanzeige gleich zu Beginn auf quasi Null stand… (am Schluss bestätigte sich unsere Vermutung: sie war einfach kaputt, der Tank jedoch ausreichend gefüllt).


Doch schnell genossen wir alle diesen einmalig schönen Ausflug, per Bluetooth koppelte das Gänseblümchen ihr Handy mit dem Bordlautsprecher und bei guter Musik cruisten wir über den Gardasee, vorbei am Rocca di Manerba, um die Isola del Garda herum und dann Richtung Sirmione und Lazise. Manchmal ließ der Wiesenmann das Boot ein wenig dümpeln, wenn wir Fotos machen oder etwas trinken wollten und dann wieder ging’s mit vollem Speed übers Wasser, dass die Gischt nur so spritzte.


Rocca di Manerba vom Wasser aus – da oben waren wir

Isola del Garda





Sirmione vom Wasser aus

Blick auf das Städtchen Lazise del Garda

Bester Platz


Zwei Badestopps machten wir auch, bei denen wir anfangs vorsichtig über die Leiter ins Wasser kletterten, später der Wiesenmann, das Schmetterlingsmädchen und das Kleeblättchen direkt über Bord sprangen.




Es war einfach nur herrlich und alle anfänglichen Bedenken waren ebenfalls über Bord gegangen. Irgendwann mussten wir jedoch zurück zum Hafen und glücklich und begeistert von diesem Erlebnis kletterten wir wieder an Land. Keine Frage, dieses Abenteuer war für niemandem ein Kompromiss, und irgendwann müssen wir das wiederholen!


Einfahrt in den Hafen von Desenzano

Wir machten noch einen kleinen Bummel (natürlich mit Eis) durch das ebenfalls richtig hübsche Städtchen, kauften sogar noch die lange gesuchte neue Handyhülle für das Kleeblättchen sowie ein paar andere Souvenirs ein und fuhren dann zurück zu unserer Ferienwohnung. Erstaunlicherweise hatte wirklich keiner mehr Lust auf Pizza, sodass wir uns in unserem Quartier ein leckeres Abendessen selbst zubereiteten.




Am Freitag standen wir alle (außer das Gänseblümchen) relativ früh auf, denn heute war Markttag in unserem Ort. Noch vor dem Frühstück zogen wir los und bummelten ausgiebig über diesen großen, abwechslungsreichen und schönen Markt, schauten hier, kauften da, bis wir weitgehend alle Stände besucht hatten und der Hunger auf Frühstück riesig war. Beim Bäcker holten wir noch frische Brötchen und dann ging’s erstmal zur Ferienwohnung. Inzwischen hatte auch das Gänseblümchen ausgeschlafen und wir frühstückten alle zusammen. Später fuhren wir nochmal nach Pieve Vecchia an den kleinen Strand, aßen Eis und machten noch ein paar kleine Einkäufe für das Abendessen und unsere Heimreise. Dann mussten wir zurück und Koffer packen.







Viel zu schnell war vor allem der zweite Urlaubsabschnitt vorbei und dennoch freuten wir uns alle auch wieder auf zuhause, die Freunde, die Kaninchen, den Garten, das eigene Bett, schwäbisches Essen… verschiedene Gedanken kommen auch hier zusammen…

Wir sind dankbar für diesen wunderbaren Urlaub, die herrlichen Erlebnisse, die verschiedenen Städte und Landschaften, die gemeinsame Zeit, die geteilten Erinnerungen und für uns als Familie!!

18 Sommer… Sommer mit Kindern, 15 mit dem Gänseblümchen haben wir bereits erlebt… hoffentlich folgen noch ganz ganz viele gemeinsame Sommerurlaube wie dieser!!!

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