Collier de perles… Tagebuch eines Familienurlaubs an der Côte d‘Azur

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Wir sommerten dahin und unsere französischen Tage an der Côte d‘Azur reihten sich wie schöne Perlen auf einer Kette aneinander.

Auch wenn wir inzwischen wieder zuhause sind, soll es hier noch einen kleinen Rückblick auf diese einzigartigen Sommertage geben:

Kaum, dass diesmal die Sommerferien begonnen haben, waren wir auch schon auf und davon! Knall auf Fall raus aus dem Alltag, vom Schreibtisch weg ans Meer, Badehose und einiges mehr ratzfatz in den Koffer gepackt und mitten in der Nacht ab in den Süden…

Bis Lyon lief die Fahrt ganz wunderbar, ab da waren plötzlich gefühlt alle Franzosen mit uns gemeinsam auf der l‘autoroute du soleil unterwegs, und wir stecken mehrmals im Stau fest. Aber irgendwann waren Aix-en-Provence erreicht, ein Stopp im großen Supermarkt für die Erstausstattung mit allem Lebensnotwendigem erledigt und bis zum Feriendomizil nur noch eine überschaubare Strecke zurückzulegen.

Dann endlich: ANGEKOMMEN! Das Haus ist perfekt, die Einweisung durch unsere Gastgeber total herzlich und freundlich, erforderte jedoch auch die Aufbietung meiner sämtlichen Französisch-Kenntnisse, weil sie so nett mit uns plaudern wollen.

Wir trudelten langsam hinein in das Urlaubsfeeling, und erkundeten am ersten Tag nicht nur den Weg zum Bäcker, sondern auch gleich mal den ersten Strand vor den Toren von Cannes. Badewannenwarmes Wasser und strahlende Sonne genossen wir ausgiebig, dann fuhren wir weiter entlang der Küste westwärts Richtung Fréjus. Unterwegs immer wieder herrliche Ausblicke auf das azurblaue Meer gespickt mit weißen Booten und Schaumkronen. Dazwischen kleine Buchten mit klarem Wasser und roten Felsen. Wir wurden gar nicht fertig mit schauen, fotografieren und staunen. Ein kurzer Badestopp in einer kleinen herrlichen Bucht, die wir nur per Klettergekraxel über Felsen erreichten, musste unbedingt noch eingelegt werden! Wir schafften es noch bis zum Cap Roux, einem der schönsten Aussichtspunkte an der Côte d’Azur. Dann war es schon Zeit den Heimweg anzutreten, noch etwas einzukaufen und die Küste für heute hinter uns zu lassen.


Am nächsten Tag sollte es einen besonderen Geburtstagsausflug geben: St. Tropez hatte ich mir ausgesucht und im Reiseführer gelesen, dass man am besten von Port Grimaud aus mit dem Schiff anreisen sollte. Manchmal muss man Glück haben, denn wir warteten keine 20 Minuten am Anleger und bekamen die fast letzten freien Plätze an Bord!

Am Abend aßen wir sehr lecker in Saint Maxime, wo die Kinder anschließend noch Trampolin und kurz ins Wasser sprangen.


Die nächsten zwei Tage plätscherten ruhig dahin: den Dienstag verbrachten wir in Fréjus am Strand und kaufen dafür ganz nach französischem Vorbild einen Sonnenschirm für den Strand. Es ist wirklich sehr heiß und jeder noch so kleine Schatten ist willkommen. Am Mittwoch bleiben wir in unserem Landhaus, denn dem Kleeblättchen geht’s im Magen rum, und auch wir anderen brauchen ein wenig Nichtstun und Erholung. Wir spielen, lesen, trödeln, quatschen, träumen und fassen am Abend den Entschluss, dem Nachtmarkt in Mandelieu-la-Napoule einen Besuch abzustatten. Allerdings hatte sich der Magen des Kleeblättchens doch noch nicht endgültig beruhigt, und wir kehrten bald schon zurück.


Am nächsten Tag sind alle wieder fit, und wir suchen uns eine ruhige kleine Bucht in der Nähe von Saint Raphaël und genießen einen ganz Tag am Strand und im Wasser.


Am Freitag sollte es nach Cannes, in die berühmte Film-Festival-Stadt gehen. Weit war es nicht, und wir parkten direkt am Strand, um nach dem Stadtbummel direkt ins Wasser springen zu können. Dafür mussten wir aber bis zur Innenstadt noch ein gutes Stück laufen und schon jetzt machte uns die Hitze ziemlich matt. Dann war die große Markthalle erreicht, wo geschäftiger Einkaufstrubel herrschte. Zum ersten Mal probierten wir frittierte Zucchini-Blüten mit Puderzucker, die so lecker waren, dass wir gleich nochmal ein Tütchen kaufen mussten. Dann schlenderten wir durch die Fußgängerzone und schauten hier und da in Geschäfte. Schließlich standen wir vorm roten Teppich an den Stufen zum Festspielhaus und reihten uns ein in die Schlange der Fotowilligen. Danach brauchten alle dringend eine Stärkung bzw. Erfrischung und wir ließen uns unwissentlich Milchshake und Eis in einem kleinen Coffee Shop schmecken, der offenbar bei Promis ziemlich beliebt sei und der sogar im Reiseführer erwähnt wurde. Ebenfalls im Reiseführer stand der Tipp, noch die Treppen zur Eglise Notre Dame d’Esperance hinaufzusteigen, was wir aufgrund der unsäglichen Hitze eher murrend, denn leichtfüßig taten, aber dank der fantastischen Aussicht auf die Stadt und den Hafen mehr als reichlich entschädigt wurden. Dann aber reichte es mit Besichtigungen und wir wollten alle nur noch an den Strand und dringend ins Meer!


Und dann war wieder Samstag und wir schon eine Woche im Urlaub. Für den heutigen Tag war ein Ausflug an den Stausee Lac de Saint Cassien geplant. Im Reiseführer hatten wir nichts dazu gefunden, aber im Internet hörte sich die Beschreibung ziemlich gut an, außerdem war es nicht so weit zu fahren und mal etwas anderes. Wenn man denkt, wer braucht schon einen See, wenn doch das Meer so nah ist, dem sei widersprochen. Erstens war’s unglaublich leer im Vergleich zu den meisten Stränden, die wir bisher entdeckt hatten, das Wasser war klar, spiegelglatt und natürlich nicht salzig und das Bergpanorama ringsum bot eine tolle Kulisse. Gefühlt waren wir den ganzen Tag im Wasser, der Wiesenmann schwamm mit dem Schmetterlingsmädchen und dem Kleeblättchen bis ans andere Ufer und wieder zurück, der Schwalbensohn übte fleißig schwimmen und schließlich durften die Kinder sogar noch mit dem Hund eines österreichischen Pärchens spielen und ihm abwechselnd sein Spielzeug ins Wasser werfen. Eigentlich wollte niemand gehen, als wir gegen Nachmittag zum Aufbruch bliesen, aber wir hatten noch ein weiteres Ziel für den Tag ins Auge gefasst. Doch davor kehrten wir erstmal noch in einer sehr gemütlichen kleinen Strandbar ein und ließen uns Eis bzw. Kaffee oder ein kühles Getränk schmecken. Nach nur einer halben Stunde Fahrt erreichten wir Grasse, die Welthauptstadt des Parfüms. Wie gut, dass wir diese Stadt besucht hatten, denn hinter jeder Straßenecke wurde es noch schöner, pinke Schirme schwebten über unseren Köpfen, und die Straßen sprühten nur so voller Leben. Vermutlich auch, weil gerade das „Fête du Jasmin“ gefeiert wurde. Wir ließen uns durch die kleinen Gassen treiben, schnupperten in der berühmten Parfümerie Fragonard an allerlei Düften und beschlossen, uns einen Tisch in einem der unzähligen netten Straßenrestaurants zu suchen und zum Abendessen zu bleiben.


Am Sonntag stand der schon fest eingeplante Besuch auf dem großen Markt von Fréjus auf unserem Programm. Wir standen extra früh auf, frühstückten nur zügig und fuhren los. Die Stadt war jedoch ein einziger Stau und erst nach einer gefühlten Ewigkeit fanden wir schließlich noch einen Parkplatz. Der Markt war wirklich riesig, allerdings nicht besonders vielseitig. Viele Stände boten mehr oder weniger das gleiche an und Lebensmittel wollten wir in der Mittagshitze nicht kaufen, weil wir sie anschließend nicht kühlen konnten. Immerhin fanden wir ein schönes Strandlaken, eine neue Handy-Hülle für das Kleeblättchen, ein paar Mitbringsel für Freunde und am Schluss noch Pfirsiche und eine Avocado. Dann waren alle so erschöpft und der Markt wurde abgebaut, dass wir in einer kleinen Crêperie erstmal eine Pause einlegten. Anschließend liefen wir am Hafen vorbei Richtung Auto, um die Einkäufe abzuladen und die Badesachen zu holen, damit der Tag am Strand ausklingen konnte: diesmal direkt in Fréjus Plage, der wirklich unangenehm voll und überlaufen war.


Nachdem wir in der ersten Urlaubswoche jeden Tag einen anderen Strand entdeckt und erkundet hatten, liste ich diese mal auf:

  • Plage Robinson in Mandelieu-la-Napoule ***
  • Kleine Bucht nahe Cap Roux ****
  • Plage du Centre ville Saint-Maxime ***
  • Plage de la Base Nature in Fréjus ****
  • Calanque du Petit Caneiret *****
  • Plage du Midi in Cannes ***
  • Lac de Saint Cassien ****
  • Plage de Fréjus *

Nach diesem Eindruck entschieden wir uns am Montag nochmals für einen Besuch am wesentlich ruhigeren Lac de Saint Cassien. Diesmal hatten wir das SUP unserer Vermieter dabei, das in der Ferienwohnung verfügbar war und wir ausdrücklich nutzen durften. Unsere eigenen Bords hatten wir zuhause gelassen, in der Annahme, diese hier nicht zu brauchen. Aber so war es natürlich perfekt. Der Wiesenmann pumpte es per Autobatterie-betriebener Pumpe ruckzuck auf und wir suchten einen schönen Platz am Ufer, um unser Lager aufzuschlagen. Sofort ging’s ins Wasser zur Abkühlung und zum ausgiebigen Bad. Dann kam das SUP zum Einsatz und beschäftigte alle den ganzen Tag. Das Wasser war extrem ruhig und natürlich nicht salzig, was herrlich angenehm war – denn am Mittelmeer mussten wir feststellen, dass dieses zum Teil so heftig salzhaltig war, dass irgendwann die Augen brannten – und so konnten wir gefühlt stundenlang im Wasser zubringen und der Schwalbensohn fleißig schwimmen üben. Wir blieben bis zum Abend, kehrten dann im Restaurant Du Lac gleich zum Abendessen ein und konnten anschließend sogar noch den Sonnenuntergang hinter den Bergen am See beobachten.


Am nächsten Tag stand mal wieder ein größerer Ausflug auf unserem Programm, und wir starteten direkt nach dem Frühstück, bei dem einstimmig unser Besuch im Marineland in Antibes beschlossen und sogleich Online-Tickets gebucht wurden. Es war ein großartiges Erlebnis! Der Park war in erster Linie eine Art Zoo für Wassertiere und es gab verschiedene Aquarien-Landschaften zu bewundern. Die Highlights jedoch waren die Shows und Präsentationen zu bestimmten Zeiten mit Delfinen, Orcas und Robben. Wir waren total fasziniert und es war wirklich spektakulär! An diesem Tag sahen wir zwar viel Wasser, waren aber selbst nicht drin…


Da auf unserer Liste der geplanten Ausflugsziele immer noch ein großes Ziel stand, inzwischen aber schon Mittwoch war, sollte es an diesem Tag nach Monaco gehen. Dafür mussten wir den Wecker stellen und das Frühstück nahmen wir unterwegs in einer Boulangerie zu uns. Geplant hatten wir, pünktlich zur obligatorischen Wachablösung um 10:55 Uhr am Fürstenpalast zu sein und laut Navi sollten wir dies auch bequem schaffen. Jedoch machte uns die Parkplatzsuche einen Strich durch unsere Pläne, denn die anvisierte Tiefgarage „Pêcheur“ war bereits „complet“ und an der anderen „la Dique“ standen wir ziemlich lange in der Schlange, um dann zu sehen, dass auch hier die Zahl der verfügbaren Stellplätze irgendwann bei 0 angelangt war. Doch irgendwie hatten wir Glück, es fuhr doch nochmal jemand aus und plötzlich gab es wieder einen freien Stellplatz und die Schranke ging für uns auf.. Doch wo dieser in dem 5-stöckigen Parkhaus aber sein sollte, war uns schleierhaft. Wir fuhren mehrfach durch alle Etagen und fanden schließlich einen halb-legalen Platz, der per Hütchen für eine öffentliche Organisation abgesperrt war, aber wir stellten uns dann ein wenig dumm, das Hütchen beseitige und parkten schließlich. Naja ganz wohl war uns nicht dabei, und das Bauchweh wurde nochmal gesteigert, als ich auch noch das Einfahrtticket, das der Wiesenmann mir rübergereicht hatte plötzlich nicht mehr finden konnte… da ich zwischendurch ausgestiegen war, um parallel zu Fuß nach einem Parkplatz im Parkhaus zu suchen, vermutete ich, dass es mir da irgendwo runtergefallen war. Wir hatten zwar nun einen Parkplatz, suchten jetzt aber das ganze Parkhaus nochmals nach dem Ticket ab, bis ich es schließlich doch in einer Ritze zwischen den Vordersitzen und der Mittelkonsole fand. Puh, Erleichtert konnten wir endlich zu unserer Stadttour starten, aber die Wachablösung war natürlich schon vorbei. Daher fingen wir einfach mit dem nächsten Programmpunkt an, einer Fahrt mit dem Touristen-Zügle. Das war eine super Sache, denn per Kopfhörer erfuhren wir auf deutsch interessante Infos zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, an denen wir vorüberfuhren. Anschließend liefen wir die wichtigsten davon nochmals zu Fuß ab: den Fürstenpalast, den Hafen, die Formel 1-Strecke, das Casino und schlenderten durch den Stadtteil Monte Carlo. Als wir alles ausgiebig angeschaut hatten, beschlossen wir am späten Nachmittag, uns wieder auf den Rückweg zu machen. Bis zum Parkhaus musste nochmals der ganze Hafen umrundet werden, aber der Wiesenmann entdeckte eine kleine Fähre, die uns für 2 € pro Person einmal quer durch den Hafen bis fast vor das Parkhaus schipperte, ganz ganz nah an den Kreuzfahrtschiffen und Riesenyachten vorüber. Das war total super, denn wir waren nach diesem Tag schon etwas laufmüde.

Nach den großen Touren wollten wir es die letzten beiden Tage noch etwas ruhig angehen lassen. Wir verbrachten den Donnerstag am Strand und saßen abends lange mit den Kindern auf unserer schönen Terrasse und beobachten den Aufgang des fast vollen August-Supermondes und hielten Ausschau nach Sternschnuppen. Am Freitag mussten wir Koffer packen und nutzten den Nachmittag nochmals für einen letzten Strandausflug und einen Großeinkauf im Supermarkt, um uns mit allen wichtigsten Mitbringseln für zu Hause zu versorgen.

Dann kam der Samstag und es war Zeit „Au revoir“ zu sagen. Wir frühstückten noch in aller Ruhe ein letztes Mal auf der Terrasse, dann machten wir klar Schiff im Haus, verstauten die restlichen Sachen im Auto und hinterließen den Schlüssel im Briefkasten wie vereinbart. Lange hatten wir geschwankt, ob wir über Italien und Schweiz oder über Frankreich zurückfahren sollten. Aber der Routenplaner nahm uns die Entscheidung ab und schickte uns Richtung Lyon. Natürlich war es auch hier voll, aber die Alternative wäre wohl nicht viel schneller gewesen.

Spät in der Nacht kamen wir wohlbehalten wieder zuhause an – müde, aber glücklich und voller schöner Eindrücke einer wunderschönen Sommerreise!

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