Logbuch MS Otto Sverdrup – Tag 3.

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Ein heftiger Muskelkater zwickt in Schultern, Nacken und Unterarmen während ich diese Zeilen schreibe.

Draußen ist der Horizont im Westen noch orange-rot gefärbt und ein hübscher Halbmond ist am Untergehen… es ist kurz vor Mitternacht und hier in Norwegen die Zeit der hellen Polarnächte.


Aber etwas der Reihe nach. Hell, fast mittäglich strahlend weckte uns die Sonne zum ersten Mal in norwegischen Gewässern um halb acht und wir begaben uns erstmal zum Frühstück.

Anschließend waren wir mit der Wildlife-Watch-Truppe am Vorderdeck verabredet und wirklich, auf einmal ertönte der Ruf: Whales!!! Das Team hatte zwei Schweinswale vor der Küste gesichtet, deren Rücken ab und zu aus dem Wasser auftauchten.


Um 11 Uhr gab es einen Vortrag über die geologischen Besonderheiten Norwegens, den wir uns nicht entgehen ließen. Dann war schon wieder Zeit für einen kleinen Mittags-Imbiss und um 13 Uhr kündigten eine Lautsprecher-Durchsage und ein lautes Tuten des Schiffhorns die Einfahrt in den Hardangerfjord an. Nahezu alle Passagiere standen, mit ihren Fotoapparaten im Anschlag auf dem Vorderdeck und gemeinsam bestaunten wir die atemberaubend schöne Landschaft.


Ziel des heutigen Tages war das kleine Städtchen Rosendal, vor dessen Küste die „Otto“ ihren Anker warf. Mit Tenderbooten wurden die Passagiere an Land befördert, wir aber fanden uns mit einem Dry-Suit und Wasserschuhen gekleidet auf dem Unterdeck ein und bekamen die letzten technischen Anweisungen für unseren heutigen Kajak-Ausflug. Dann ging’s schon los: auch wir kletterten erstmal ins Tenderboot und die Kajaks wurden als Kette hinten angehängt. Dann fuhren wir in einem weiten Bogen über den Fjord in Richtung einer kleinen Insel, vor der wir dann einzeln vom Boot in die Zweier-Kajaks umstiegen. Und dann paddelten wir immer entlang der Küste, mit wunderschönen Ausblicken und viel Spaß!


Unserem Guide Carlos folgen wir durch die schöne Fjordlandschaft

Die Guides schlugen schließlich eine Anlandung mit Badestopp vor, servierten uns warmen Tee und verteilten Müsli-Riegel an alle. Dann plantschen wir mit unseren wasserdichten Anzügen wie aufgepumpte Michelin-Männchen im Wasser herum und die Guides zeigten ein paar Kajak-Kunststücke. Dann nahmen alle wieder ihre Plätze ein und nun paddelten wir quer über den ganzen Fjord direkt zurück bis an die Tender-Luke des Schiffs.



Zurück an Bord schälten wir uns aus unserer Kajak-Ausrüstung und beschlossen, unsere Muskeln im warmen Whirlpool zu entspannen. Heute war sogar der große Schwimmpool gefüllt, sodass wir auch noch ein paar Bahnen im Wasser zogen.


Blick auf Rosendal

Um 19 Uhr verkündete ein heftiges Rumpeln, dass der Anker gelichtet wird, und allmählich meldete sich auch der Magen und verlangte nach Abendessen. Das durften wir heute an einem tollen Fensterplatz einnehmen und genossen deshalb nicht nur die leckeren Speisen, sondern nochmals die tolle Passage aus dem Hardangerfjord hinaus und an der Insel Huglo vorüber.



Den ganzen Abend fuhren wir zwischen vorgelagerten Inseln und kleinen Fjords vorüber und ständig boten sich wunderschöne Ausblicke. So zum Beispiel auch die hübsche Brücke bei Bergen, die wir im Licht der Abendsonne passierten. Entspannt ließen wir diesen ereignisreichen Tag mit einem Cocktail in der Bar und ein paar Runden Skip-Bo ausklingen.

Ein Kommentar

  1. Tolle Berichte und tolle Bilder! Vielen Dank! V.

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