Logbuch MS Otto Sverdrup – Tag 9.

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Zugegeben, das späte Zubettgehen haben wir heute morgen schon etwas gespürt, aber die Aussicht auf ein leckeres Frühstück und einen spannenden Tag in Tromsø lockten uns dann doch recht einfach aus dem Bett.

Nach dem Frühstück gab Henrik einen Vortrag über seine Nordpol-Umrundung, den sich die Schwälbchen-Patentante anhörte, ich jedoch wollte erstmal das Logbuch auf den aktuellen Stand bringen. Um 11 Uhr legten wir in Tromsø an und bereits beim Einlaufen sahen wir die große Brücke, die Eismeerkathedrale sowie einen Elch, der mitten durch den Tromsø-Sund schwamm. Ihr habt Euch nicht verlesen, und ich habe auch keinen Aquavit getrunken, von der Brücke wurde per Lautsprecherdurchsage tatsächlich auf den schwimmenden Elch hingewiesen. Gestern hatten wir schon erfahren, dass die Rentiere den Sommer auf der Insel Magerøya verbringen und dann im Herbst gemeinsam aufs Festland schwimmen. Vermutlich brauchen auch Elche ab und zu einen kleinen Tapetenwechsel…



Als die Gangway bereit war, gingen wir von Bord und liefen zuerst einmal Richtung Polaria. Das ist ein arktisches Museum, das von außen wie umfallende weiße Domino-Steine aussieht. Außerdem schauten wir kurz in die nördlichste Brauerei Norwegens und besuchten ein paar Geschäfte in der Einkaufsstraße. Sogar eine Hochzeitsgesellschaft vor der Tromsø Domkirke, der größten Holzkirche Norwegens, trafen wir an.


Da wir sowieso wieder am Schiff vorbeimussten, beschlossen wir, ein kurzes Mittagessen einzunehmen. Das Restaurant war sehr leer und wir aßen mit tollem Blick auf den Sund und die Eismeerkathedrale.

Nun wollten wir diese aber auch besuchen und machten uns auf den Weg über die ca. 1 km lange Tromsøbrua. Als wir ungefähr in der Mitte angelangt waren, sahen wir ein anderes Hurtigruten-Schiff, die „Polarlys“ ankommen, die sich direkt hinter die „Otto“ einreihte.


Die Eismeerkathedrale ist wirklich wunderschön und wir bestaunten das farbenprächtige Glasmosaik, durch das das Licht hereinschien. Der dreieckige Bau ist laut Reiseführer den Stockfisch-Gestellen nachempfunden, die für Norwegen traditionell und typisch sind. Außerdem soll ihre Architektur das Eis und das Meer symbolisieren.




Ein weiterer Programmpunkt war die Besichtigung des Polar-Museums, in dem die Geschichte der Nordpol-Expeditionen aber auch das Leben hier im Norden, der Fisch-, Wal- und Robbenfang dokumentiert sind. Durch die verschiedenen Vorträge hier an Bord waren wir inhaltlich bereits gut informiert, sodass die Exponate und Bilder im Museum eine interessante Ergänzung waren.



Um 17:30 Uhr hieß es „alle an Bord“ und kurz darauf verließen wir die arktische Hauptstadt Tromsø in Richtung Süden. Wir blieben noch ein Weilchen an Deck und gingen dann zum Abendessen.


Nun lassen wir den Abend entspannt ausklingen und gehen voraussichtlich nicht ganz so spät schlafen, denn morgen fahren wir bereits um 7 Uhr (vielleicht, denn es liegt in der Entscheidung des Kapitäns) in den berühmten und sehr engen Trollfjord ein und legen später noch auf den Lofoten an. Wir sind schon sehr gespannt!

Als kleiner Nachtrag noch: die arktische Hauptstadt machte ihrem Namen alle Ehre – heute war mit etwa 10 Grad unser bisher kältester Tag auf dieser Reise.

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