Logbuch MS Otto Sverdrup – Tag 6.

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Nachdem wir heute Nacht gegen 1:00 Uhr noch außer planmäßig in Rørvik angehalten haben, um jemanden von der Crew aufzunehmen, war die Nacht ruhig und wir haben ein gutes Stück nach Norden Richtung Træna zurückgelegt.

Als wir gegen 9:00 Uhr längsseits auf der kleinen Archipel-Insel Husøy anlegen, haben wir bereits gefrühstückt und stehen am Vorderdeck um das Anlege-Manöver mitzuerleben. Ein Crew-Mitglied wirft einen kleinen orangenen Ball aus Land, an dem ein dünnes Seil hängt. Anschließend springt er selbst an Land und nimmt das dünne Seil auf und zieht es erst in Position und dann kräftig daran bis damit das riesige dicke Tau aus dem Schiff gezogen wird, mit dem dann das Schiff am Poller festgemacht wird.

Dann gingen wir von Bord, um uns für unseren Nature Walk mit den anderen angemeldeten Teilnehmern zu treffen. Wir wanderten gemeinsam über die Insel und erfuhren viele spannende Dinge über die hiesige Flora und Fauna. Wir sahen eine Lachs-Zucht, besichtigten eine kleine Kapelle und genossen vor allem die immer wieder spektakulären Ausblicke. Besonders eindrucksvoll ist das Bergmassiv der Nachbarinsel Sanna mit ihren markanten Bergspitzen.





Dann ging’s erstmal zurück zum Schiff, denn um 11:40 Uhr waren wir zu einer kleinen Cruise-Fahrt mit den Tender-Booten durch die umliegende Inselwelt angemeldet. Wir holten noch kurz unsere Rettungsweste aus der Kabine, die man obligatorisch beim Tendern anlegen muss und dann ging’s auch schon los. Als wir alle im Boot saßen und uns ein Stück vom Schiff entfernt hatten, stotterte der Motor und meldete ein Problem mit der Kühlung. Deshalb drehten wir nochmal um und stiegen in ein anderes Boot. Mit diesem düsten wir nun ohne Probleme los und bewunderten die einmalige Landschaft vom Wasser aus.



Nach diesem kleinen Ausflug hatten wir nun noch etwas Zeit zur freien Verfügung und schlenderten noch etwas über die Insel. Wir besuchten noch das Kirchlein mit dem hübschen Holzschiff an der Decke, genau wie in der Seemannskirche Prerow und bekamen im örtlichen Pub eine ganz leckere Fisch-Frikadelle und ein lokales Bier. Dann drehten wir noch eine kleine Runde und kehrten zum Abschluss noch in das Insel-Café „Aloha“ ein, wo wir zu Kaffee und Lefse eingeladen waren. Um 14:15 musst ein alle wieder an Bord sein und kurz danach liefen wir auch schon wieder aus.





Wieder standen wir alle an Deck und genossen die herrliche Sonne und die atemberaubende Natur ringsum. Später war die Schwälbchen-Patentante zum zweiten Teil des Navigations-Kurses angemeldet, während ich ein Runde im Pool drehte. Immerhin war es die beste Zeit zum Baden, denn die Sonne strahlte wunderbar vom Himmel, es war angenehm warm und immerhin waren wir kurz vor dem Polarkreis 😉!


Apropos, um 17:30 Uhr standen wir wieder alle an Deck und warteten darauf, dass wir den nördlichen Polarkreis überquerten. Von hier an beginnt die Arktis und alle Seefahrenden ab hier gelten als Nordlandfahrer. Die obligatorische Zeremonie jedoch wird erst morgen nachgeholt.

Der Abend begann mit einem tollen Abendessen samt sehr angenehmen Tisch-Kollegen, die jeweils spontan zugeteilt werden, interessanten Vorträgen und der Sichtung eines Zwergwales. Außerdem fuhren wir noch am Haus einer Dame vorüber, die jedem vorbeifahrendem Hurtigruten-Schiff mit einer riesigen Norwegen-Flagge winkt. Hierfür bekamen wir Gäste ebenfalls Fähnchen und sollten von Bord an Land grüßen. Die „Otto“ steuerte 3 kräftige Huper bei.


Manche Tage sind so schön, die sollten nie zu Ende gehen, und zum Glück tun die Tage hier das auch erst sehr spät: heute war um 23:09 Uhr Sonnenuntergang und morgen gibt’s dann gar keinen, denn die Sonne sinkt erst nach Mitternacht, also übermorgen…

Ein Kommentar

  1. So schöne Tage – und wir können von Ferne teilhaben…. DANKE!

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